Fische des Jahres 2023 in D-A-CH

Wähle mit: Fisch des Jahres 2024

Dass es jedes Jahr neben dem „Vogel des Jahres“. der „Pflanze des Jahres“, des Baums, des Insekts etc. pp. auch den „Fisch des Jahres“ gibt, wusstest Du bestimmt. Das Titelbild zeigt die entsprechenden „Würdenträger“ des aktuellen Jahres in Deutschland, Österreich und der Schweiz.

Dass wie bei anderen „Jahres-Lebewesen“ nun aber auch beim Fisch — zumindest in Deutschland und Österreich — jede und jeder mitwählen kann, ist relativ neu:

Seit 1984 wird jedes Jahr der „Fisch des Jahres“ gekürt. Die Ernennung zum „Fisch des Jahres“ erfolgt in Abstimmung mit weiteren Partnern wie dem Bundesamt für Naturschutz (BfN), dem Verband Deutscher Sporttaucher (VDST) und der Gesellschaft für Ichthyologie e.V. (GfI).

Wir möchten in Zukunft allen Interessierten die Möglichkeit geben an der Wahl zum „Fisch des Jahres“ teilzunehmen. Dazu haben wir eine Online-Abstimmung erstellt, bei der Ihr Eure Wahl unter den vier Kandidaten treffen könnt. Die Abstimmung besteht  nur aus einer Frage und dauert nur wenige Sekunden!

https://www.dafv.de/projekte/fisch-des-jahres/mach-mit-waehle-deinen-fisch-des-jahres-2024

Ganz frei ist man bei der Abstimmung allerdings nicht — vermutlich wäre es auch wenig sinnvoll, wenn jeder Teilnehmende eigene Fischnamen in die Runde werfen könnte. Darum gibt es eine Vorauswahl von Fischarten, aus denen gewählt werden kann. Ind Deutschland sind dies vier Fischarten — bzw. genauer gesagt drei Arten und einer Artengruppe:

Die Elritze (Phoxinus phoxinus)

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Die Elritze, so weiß man heute, ist gar keine Einzelart, sondern ein „Artenkomplex“ aus momentan 13 bekannten Einzelarten. Nichts desto trotz steht sie als Kandidat für den „Fisch des Jahres 2024“ zur Wahl. Die hübschen kleinen Fische, die auch Prille, Bitterfisch, Maipiere, Spierling, Irlitze oder Ellering genannt werden, waren früher praktisch überall in Massen zu finden. Auch heute noch ist sie verbreitet, aber doch nicht mehr in dem Maße wie früher, was häufig an einer Verschlammung von Flüssen & Bächen liegt. Wo man sie findet, weiß man umgekehrt, dass das Gewässer klar und sauerstoffreich ist — sie ist mithin ein Güteanzeiger.

Während die Elritze sich vor allem von Bachinsekten, Flohkrebsen etc. ernährt und auch Fischlaich gern nimmt, ist sie selbst ein wichtiges Futter für Forellen. Seit jeher muss die kleine Prille darum auch als beliebter Köderfisch für die Forellen-Angelei herhalten. In Russland wird sie (wegen ihres leicht bitteren Geschmackst eingelegt) auch vom Menschen verspeist.

Da die Elritze hübsch anzusehen ist und mit maximal 7 cm auch recht klein bleibt, ist sie auch als Aquarienfisch geeignet.

Übrigens: In Österreich schaffte die „Irlitze“ es schon 2016 zum Fisch des Jahres. Für 2024 steht sie erneut zur Wahl.

Der Nagelrochen (Raja clavata)

Als küstenbewohnende Salzwasserart tritt der Nagelrochen in den Wettbewerb. Rochen sind als Knochenfische nicht nur faktisch Relikte aus uralten Zeiten — sie zeigen sich ja auch in ihrer Gestalt fast „alienartig“. Vor allem, wenn man sie von unten betrachtet.

Nagelrochen werden relativ alt, dafür vermehren sie sich aber auch nur „mühsam“ — zu wenig, um der Fischerei standzuhalten. Die Schutzstation Wattenmeer bezeichnet den Nagelrochen auch als in der Nordsee „totgefischt“:

Um 1910 wur­den in Ost­fries­land jähr­lich bis zu 18.000 Glatt- und Na­gel­ro­chen ge­fischt, bei Föhr fing man pro Tag bis zu 300 Ro­chen! Seit etwa 1980 gibt es den Rochen im Wattenmeer nicht mehr. Der WWF Holland versucht, junge Nagelrochen aus Aquarien wieder im Wattenmeer anzusiedeln. Allerdings könnten die Tiere wohl nur nach Ein­rich­tung grö­ße­rer fi­schereifrei­er Zo­nen dauerhaft im Watt überleben.

https://www.schutzstation-wattenmeer.de/wissen/tiere/fische/nagelrochen/

Dabei geht er nicht nur als versehentlicher Beifang zu Grunde, leider wird laut WWF auch noch immer gezielt mit Langleinen oder gar mit Bodenschleppnetzen gezielt nach erwachsenen (geschlechtsreifen) Tieren nach ihm gefischt.

Ein wirklich wirksamer Schutz wäre darum dringend nötig — und dafür würde sich doch der Titel des Jahresfisches 2024 gut machen, oder?! Es wäre sein erster Titel dieser Art, weder in Österreich noch in der Schweiz war er jemals im Rennen…

Übrigens: Für die Haltung in Aquarien eignet sich der Nagelrochen nicht, ausgenommen große Aquarien wie in Zoos o.ä.

Der Rapfen (Leuciscus aspius bzw. Aspius aspius)

Rapfen, Rapfen — was ist das denn für ein Fisch?

Der Rapfen wird auch Schied genannt und ist eine Karpfen-Art. Glück für ihn: Weil er aus Fisch-Genießer-Sicht sehr unglückliche Gräten mitten im „Rückenfilet-Teil“ sowie im Hinterteil hat, wird er von vielen Fischern nicht gern gegessen. Das schützt den bis zu 80 cm lang werdenden Fisch zumindest ein wenig davor, allzu oft auf Tellern zu landen.

Dafür belasten ihn andere Bedrohungen: In Deutschland liegt seine Verbreitungsgrenze, er kommt nur östlich des Rheins vor.

Als erwachsener Fisch lebt der Rapfen räuberisch, wobei er stark strömende, schnell fließende Flüsse mit Kiesgrund bevorzugt, in denen er an der Oberfläche jagt. Er erbeutet als adultes (erwachsenes) Tier vorwiegend Fische, aber sehr große Rapfen können durchaus auch schon mal einen Wasservogel erwischen. Passend dazu ist das Maul des Rapfens oberständig und ganz schön groß, dafür fehlen ihm aber Zähne.

Weil ihm mehr und mehr die Lebensräume ausgehen, hat die Europäischen Union den Rapfen in den Anhang II der FFH-Richtlinie aufgenommen, damit müssen ihm besondere Schutzgebiete ausgewiesen werden.

Der atlantische Dorsch (Gadus morhua L.)

Wer den Dorsch bzw. Kabeljau nur von Fertig-Food her kennt, wird ihn evtl. für ewas langweilig halten. Tatsächlich ist der Dorsch jedoch ein ausgesprochen elegantes Tier, wie die Fotos beweisen!

Mit einer durchschnittliche Größe von ca. einem Meter und einer Maximallänge von sogar bis zu 1,6 m und einem Gewicht von über 40 kg ist der Atlantische Dorsch zudem ein Schwergewicht in unseren küstennahmen Gewässern. Er hat eine Lebenserwartung von bis zu 25 Jahren und die Weibchen sind durchaus vermehrungsstark. Wenn sie denn alt genug werden dazu… Denn als beliebter Fisch der Nahrunhgsindustrie ist der Dorsch dermaßen überfischt worden, dass die Bestände dramatisch zurück gegangen sind — weltweit! Der Internationale Rat für Meeresforschung (ICES) stuft den Atlantischen Dorsch daher als gefährdet ein und warnt ausdrücklich vor einer weiteren Dezimierung dieser ökologisch und ökonomisch wichtigen Fischart.

Zum massiven Druck durch die Fischerei kommt für den Dorsch zudem auch der Klimawandel hinzu: Die küstennahen Gewässer erwärmen sich mittlerweile zu stark, was die Brut erschwert: Die Eier benötigen sauerstoffreiches Wasser mit geringerem Salzgehalt, in dem sie schweben können. Durch sich ausbreitenden „Todeszonen“ in der Ostsee gehen die abgegebenen aber zunehmend Eier zugrunde. Und während der Dorsch besonders gern Sprotten frisst, fressen diese besonders gern Dorsch-Eier. Je weniger erwachsene Dorsche es gibt, desto mehr vermehren sich die Sprotten und fressen das wenige an Dorsch-Laich weg, was noch abgesetzt wird — ein tödlicher Teufelskreis.

Der WWF erkennt im Schicksal des Ostsee-Dorsches eine „Tragödie in (bis dato) vier Akten“ — ein guter Grund, um dem Dorsch den Titel „Fisch des Jahres 2024“ zu widmen.

Du willst mitwählen?

Dann hier entlang zum Wahl-Formular…

Diese Fische stehen in Österreich zur Wahl

In Österreich stehen die folgenden Fischarten zur Wahl:

  • Elritze
  • Koppe
  • Renke
  • Strömer
  • Karausche
  • Schleie

Hier kannst Du für Österreich abstimmen (bis zum September 2023):

Titelbild: Fische des Jahres 2023
Nachweise Einzelbilder: Hecht: Marcel Einig. Barsch: Christa Rohrbach via Wikimedia, Lizenz: CC BY-SA 2.0. Huchen: Liquid Art via Wikimedia, Lizenz: CC BY-SA 4.0, Flaggen: Elias via Pixabay.

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