Welpenschule

Welpenschule… Sinn oder Unsinn?

Klein, süß, niedlich, verspielt – und ein wenig unerzogen: Du möchtest von Anfang an alles richtig machen, mit dem kleinen süßen Kerlchen. Also ist der Gedanke schnell gefasst, mit dem Welpen eine Hundeschule zu besuchen. Die Beste für deinen neuen Partner!

Denn dein Welpe soll Kontakt zu Artgenossen haben, soll spielen können, Gehorsam lernen. Mit diesem Gedanken stehst Du nicht allein, sondern das ist es, was die meisten Hundebesitzer für richtig halten, wenn sie ihren Welpen nach Hause holen.

Doch was macht eine gute Welpenstunde/-Schule aus? Dazu gibt es viele Meinungen. Fragt man Verhaltensforscher, werden diese etwas anderes sagen als mancher Trainer, Züchter oder auch langjährige Hundehalter, der schon einige Hunde in seinem Leben aufgezogen hat.

Der Trainer

Hundetrainer benötigen eine Genehmigung nach §11 Tierschutzgesetz. Jeder Trainer muss dafür an Schulungen teilnehmen und im Anschluss eine Prüfung ablegen. Geprüft wird hierbei die Sachkunde des Trainers. Des Weiteren sind jährliche Weiterbildungen in verschiedenen Bereichen der Hundeausbildung und Verhaltenstrainings verpflichtend.

Das Spiel

Spielen ist wichtig! Spiel stärkt die Beziehung zwischen dir als Besitzer und deinem Welpen.  Es fördert die Bindung des Welpen an seine neue Familie.

Spiel fördert zudem die Kreativität und die geistigen Fähigkeiten eines Hundes.

Soziales Spiel mit Artgenossen ist wichtig für die soziale Kompetenz deines Welpen. Außerdem fördert adäquates Spiel die motorischen Fähigkeiten des Hundes.

Bild von Astrid Schmid auf Pixabay

Dabei ist generell erst einmal jede Art von Spielzeug geeignet. Zu beachten ist allerdings, dass sich niemand daran verletzten kann, bzw. die Hunde keine Teile davon verschlucken können.

Keine Verlierer erzeugen

Interaktive Spiele zwischen Hund und Hundehalter sind am schönsten. Und Spiel macht nur dann Spaß, wenn jeder mal „gewinnen“ kann.

Beim Spiel zwischen Welpen gilt es darauf zu achten, dass keiner der Welpen zum Opfer gemacht wird. Schnell ist es passiert, dass sich zwei oder mehrere andere Welpen gegen einen stellen und dieser zum Mobbing-Opfer wird.

Zeichnet sich solche eine Situation ab, gilt es, rechtzeitig einzugreifen!

Sozialisierung

Im bestenfalls hat dein Welpe schon beim Züchter eine umfangreiche Sozialisierung durchlebt so dass diese in der Hundeschule nur noch weitergeführt und ausgebaut wird.

Für die Welpenschule bedeutet das:

  • Fremde Menschen kommen zur Welpenstunde.
  • Gemeinsame Spaziergänge an der Leine
  • Kennenlernen anderer Tiere z. B. Katzen, Hühner oder Kühe in der Nachbarschaft
  • Sozialisierung mit Artgenossen durch erwachsene Hunde mit hervorragender Sozialkompetenz.
  • Gewöhnung an verschiedene Untergründe (Gras, Schotter, Gitter, Kunstrasen, Ballkiste, Wackelbretter etc.)
  • Gewöhnung an verschiedene Situationen (Stadtbesuche, auf einem Tisch stehen, Kämmen etc.)
Bild von Katrin B. auf Pixabay

Bindung

Bindung an den Menschen… an seinen Menschen ist für einen Hund sehr wichtig. Er soll Vertrauen zu seinem Menschen haben, zu ihm kommen wenn er vor etwas Angst haben.

Dein Welpe soll nicht davonlaufen, weil er die Erfahrung macht, dass Du als sein eigener Mensch ihn Situationen ohne Unterstützung ausgesetzt hast, in denen er vor etwas Angst hatte. Das gilt sowohl für unangenehme, ängstigende Situationen, aber auch die Angst vor anderen Hunden.

So wenig, wie kaum jemand sein Kind mit dem Satz „stell dich nicht so an“ oder „macht das mal unter euch aus“ nach vorne schieben würde, um sich von einem älteren und stärkeren Rüpel verprügeln zu lassen, sollte dein Welpe sich hilflos überfordernden Situationen ausgesetzt fühlen.

Solche Frustragionserfahrung gilt es zu vermeiden. Schließlich würde dies das Ziel, durch die gemeinsamen Aktivitäten eure Bindung zu stärken, glatt torpedieren.

Förderung von Motorik und körperlicher Entwicklung

Durch den Einsatz von verschiedensten Wackel- und Wippbrettern, Ballkisten, unterschiedlichen Untergründen. Cavalettis und vielen anderen Dingen fördert man die körperliche Entwicklung eines Hundes.

Eine solche individuelle Förderung kommt jedem Hund zu Gute. Besonders wichtig ist dies auch, wenn dein Hund später eine bestimmte Aufgabe erfüllen soll oder wenn Du mit ihm sportlich aktiv sein möchtest. Gerade dann muss der Hund über eine sehr gut geschulte motorische Fähigkeiten verfügen. Warum diese also nicht schon im Welpenalter spielerisch fördern?

Sitz, Platz, Fuß und Komm

Das Hunde-ABC sollte jeder Hund beherrschen. Unverzichtbar ist ein zuverlässiger Rückruf.

Welpen können sich noch nicht lange konzentrieren. Deshalb sind mehrere kurze, individuelle Trainingseinheiten von 5 bis 10 Minuten für Welpen besser, als Einheiten von 30 Minuten oder länger.

Gezieltes Training, fundierte Anleitung mit dem Clicker und Welpen lernen sehr schnell, welches Verhalten von ihnen gewünscht wird. Die richtige Belohnung trägt überdies zu einer guten Lernatmosphäre bei. Nach und nach werden die Anforderungen altersgemäß gesteigert und an das Können des kleinen Hundes angepasst.

Größe der Gruppen, Rassen und Alter

Die Gruppen pro Hundetrainer sollten generell nicht mehr als 4-6 Welpen überschreiten. Alter, Rasse und Größe spielen außerdem eine wichtige Rolle. Denn viele Rassen haben ein rassespezifisches Spielverhalten. Welpen müssen dies beim Umgang mit andersrassigen Hunden erst lernen.

Ältere Welpen sind in der Regel bereits reifer, gewandter und frecher als frische Neuankömmlinge. Und nichts ist schlimmer, als wenn die ankommenden jüngeren Welpen gleich zu Beginn des Welpenspieles von größeren Welpen „platt gemacht“ werden. Hier ist der Trainer gefragt, das Spiel jederzeit zu überwachen und einzugreifen, sobald eine Schieflage auftritt.

Bei größeren Gruppen müssen deshalb auch mehrere Trainer anwesend sein, damit eine qualifizierte Betreuung gewährleistet werden kann.

Ein wichtiger Aspekt des Welpentrainings ist deshalb auch der Umgang mit gut sozialisierten erwachsenen Hunden. Sie sind Leitlinien für die Kleinen, denn diese lernen durch Nachahmung, wie man sich zu verhalten hat.

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ZooMos Fazit

Die moderne Welpenschule/-stunde bereitet den Welpen und seinen Besitzer auf ein gemeinsames Leben vor. Sie fördert das richtige Verhalten, die soziale Kompetenz, Motorik und die Kommunikation zwischen Mensch und Hund. Und vor allem: sie schafft Vertrauen zwischen Hund und Besitzer. Du und Dein Hund, ihr werdet ein eingespieltes Team!

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