Katze im Gras

Nur mal kurz… zu Katzen!

Katzen, Stubentiger, Samtpfote, Fellnase – es gibt unzählige Namen für die kuscheligen Freunde. Katzen sind unangefochten der Deutschen liebstes Haustier – und liegen in ihrer Beliebtheit sogar noch vor dem Hund.

Eigensinnig, arrogant oder selbstverliebt sind einige Eigenschaften, die man ihnen nachsagt und man könnte meinen, das mache Katzen doch eher unsympathisch.

Aber vermutlich ist es genau das, was wir Katzenliebhaber an unseren Stubentigern mögen: ihre Eigenständigkeit, ihre Neugier und ihren Willen. Jedes Tier hat seinen eigenen Charakter. Hinzu kommt ihre besondere ruhige und besonnene Art, ihr Schnurren, das den Menschen sogar beruhigt.

Diese Kombination macht das Verhältnis zwischen der Katze und ihrem Menschen zu etwas ganz Besonderem. Dabei täuscht der Eindruck, der Felltiger würde den ganzen Tag nur schlafen: Eine Katze ist immer auf hab-acht und beobachtet ihre Umgebung ganz genau. Irgendwann bekommt sie ihre „fünf Minuten“ und sucht sich eine willkommene Beute als Zeitvertreib. Das kann ein Bällchen sein, eine Gardinenkordel oder irgend etwas, was gerade herumliegt. Wenn Du deinen Fellfreund ganz genau beobachtest, erkennst Du, dass in ihm ein Raubtier schlummert.

Hat deine Katze die Möglichkeit nach draußen zu gehen, in den Garten oder das angrenzende Revier — das mitunter ein paar Kilometer groß sein kann –, dann ist dein Tier nicht mehr die verschlafene, schmusige Miezekatze, sondern es sind alle Sinne in Aktion. Sie wandert ihr Gebiet ab und entdeckt viel Neues, überprüft Bekanntes, hinterlässt ihre Duftmarken und signalisiert ihren Artgenossen, wer hier der Herr im Revier ist.

Jagdtrieb mit Problempotential

Jagende Katze

Dank des „eingebauten“ Jagdtriebs wird dann auch das ein oder andere kleine Beutetier zur „willkommenen Abwechslung“ — ein Umstand, der leider jedes Jahr viele Leben unter den Wildtieren wie Vögeln und Kleinsäugern kostet. Allerdings: Deine Katze kann nichts für ihre Natur, ihr Jagdtrieb ist genetisch fixiert und instinktgesteuert! Dennoch sollte man die Auswirkungen dieses Jagdtriebes nicht einfach ignorieren.

Spielschienen mit (ggf. sogar leuchtenden) Spielbällen fesseln Katzen und ermuntern sie dazu, ihrem Jagdtrieb ohne Gefahr für andere Tiere nachzugehen.

Schließlich gehört zur Tierliebe auch, die Verantwortung für alle Aspekte seines Tieres zu tragen — und dazu gehört es auch, das (Über-)Leben unserer Wildtiere zu schützen. In der Zeit, in der die Jungvögel-Ästlinge noch ungeschützt in Bodennähe unterwegs sind, kann es bei Katzen mit starkem Jagddrang zum Schutz unserer Singvögel deshalb notwendig sein, den „Tiger“ tatsächlich mal ein paar Tage in der „Stube“ zu lassen.

Damit dies nicht zu Stress bei deiner Katze führt, helfen pfiffige Beschäftigungs-Spielzeuge: Neben den typischen und wirklich immer „funktionierenden“ Katzenspielzeugen, die Mensch und Tier zusammen spielen lassen — wie Katzenangeln und ähnliches — gibt es auch ausgefeiltere Spielgeräte, mit denen sich deine Katze allein beschäftigen kann. So locken beispielsweise spezielle Kugelbahnen oder auch Katzen-Intelligenzspielzeuge die Samtpfoten zum Spiel und erlauben es ihnen, ihren Jagdtrieb auszuleben ohne dabei andere Tiere zu schädigen. Du kannst auch selbst „Ersatz-Beutetiere“ basteln und sie zur Jagd auf diese Dummys ermuntern, um ihren Jagdtrieb umzulenken und deine Katze auszupowern.

„Geschenke“ — weniger schmeichelhaft als gedacht

Sollte Dein Plüschtiger doch einmal ein Tier erlegen und auffressen, brauchst Du dir keine Sorgen zu machen: Die Magensäure ist hoch dosiert und zersetzt das Beutetier fast vollständig, der Rest von Fell oder Federn wird ausgeschieden. Es kann aber durchaus auch sein, dass deine Katze von ihrem Streifzug etwas in ihr wohliges Heim mitbringt. Oft will sie die manchmal noch lebende Beute „voller Stolz“ ihrem Menschen schenken. Was von vielen Katzenbesitzern romantisierend als „Liebesbeweis“ angesehen wird, basiert laut neuerer Forschung allerdings auf einer Motivation, die weniger schmeichelhaft für uns Menschen ist: Die Motivations dahinter, Beute mit nach Hause zu bringen, liegt nämlich in der Kittenerziehung: Kitten lernen das Jagen und Töten an mitgebrachter Beute der Elterntiere. Dabei bekommen die noch ganz ungeübten Kitten zunächst tote Beute zum Üben. Je mehr eigene Fähigkeiten die kleinen entwickeln, desto lebendiger wird ihnen die Beute vorgesetzt.

Bringt Dir deine Katze also regelmäßig tote Beutetiere nach Hause, zeigt sie damit, dass sie dir keinen großen Jagdverstand zutraut. Sie glaubt, sie muss ihr Training für dich ganz „bei Null beginnen“. Bekommst Du jedoch lebende Beutetiere „geschenkt“, hält sie dich zumindest schon mal für nicht völlig unfähig in der Jagd…

Wichtig: Vögel, Kleinsäuger und auch Reptilien, die Katzenkontakt hatten, brauchen unbedingt eine Antibiose. Denn im Katzenspeichel gibt es Bakterien, die schon über unsichtbare Kratzer auf das Beutetier übertragen werden und an denen dieses dann meist sehr elendig stirbt. Kommst Du also in die Situation, deinem Tigerchen eine Maus, ein Vögelchen oder eine Echse lebend abnehmen zu können, setze das Tier nicht einfach aus, damit würdest Du es nur weiterem Leid aussetzen. Bringe es stattdessen zu deinem Tierarzt und bitte ihn um Hilfe für das kleine Wildtier.

Nach vielen Jahren in einem Haushalt mit drei Katzen finde ich: Katzen muss man einfach lieben! Denn Katzen im Haus bereichern das Leben und machen auch den Menschen glücklicher! Übrigens liegt das auch daran, dass die Samtpfoten ganz genau „wissen“, wie sie uns um den Finger wickeln können: So setzen sie einen ausgefeilten Trick ein, der ihr Betteln für uns Menschen einfach unwiderstehlich macht: Das „fordernde Schnurren“.

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Katzen sollten nur in Ausnahmefällen allein gehalten werden. Denn sie sind soziale Tiere und benötigen die Interaktion mit Artgenossen. Das kann ein Mensch nicht ersetzen. Aber mit zwei Katzen hast Du ja sowieso den doppelten Spaß — und das ohne die doppelte Arbeit…

Liebende Katze mit unwiderstehlichem Blick
Foto: Nishikikoi via Pixabay

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